Achtsamkeit ist in Mode und ihre positive Wirkung wissenschaftlich belegt. Achtsamkeit verspricht mehr Zufriedenheit und Freude im Leben. Aber was genau steckt hinter dem Trend?
Was bedeutet achtsam sein?
Achtsam sein bedeutet, Momente bewusst zu erleben. Es wird auf die inneren Regungen geachtet und gehorcht – ohne zu bewerten. Die Psyche wird folglich geschützt und das eigene Leben wird entschleunigt.
In der westlichen Welt gilt der Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn als Pionier der Achtsamkeitspraxis: Er gründete 1979 die Stress Reduction Clinic. Hier begann er mit der Methode Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR). Dabei handelt es sich um ein achtwöchiges Achtsamkeitstraining. Dabei lernt man, auf körperliche Empfindungen zu achten und Emotionen nur zu betrachten- nicht zu bewerten. Ziel ist es, den Abstand zwischen Reiz und Reaktion zu schaffen.
Was können wir tun, um achtsamer zu sein und zu leben?
Es gibt unzählige Online-Angebote, um die Achtsamkeit zu lernen. Wir haben 5 Übungen herausgesucht, die sich in den Alltag integrieren lassen:
- innehalten: Nimm dir mehrmals am Tag, für ca. eine Minute eine kleine Auszeit. Setz dich bequem hin und beobachte, was mit deiner Atmung geschieht. Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper: Versuche dich auf den Bereich zu konzentrieren, den du gerade spürst, oder auf deinen gesamten Körper zu achten und ihn zu spüren. Wie fühlst du dich dabei? Was passiert mit oder in dir? Beobachte dich und deinen Körper. Es ist bestimmt anfangs komisch oder ungewohnt. Versuche es immer wieder.
- bewusst gehen: Wie gehst du? Was passiert, wenn du einen Fuß vor den anderen setzt? Wann gehst du langsam, wann schneller? Wie fühlt sich der Untergrund an? Nutze die Zeit, du kannst dich fokussieren und die Gedanken beruhigen und ordnen.
- bewusst atmen: Setzte dich aufrecht und entspannt hin. Schließe deine Augen. Konzentriere dich auf deinem Atem. Was passiert? Beobachte deinen Körper: Hebt und senkt sich dein Bauch? Hebt und senkt sich dein Brustkorb? Wie atmest du ein und aus? Wo spürst du deine Atmung am meisten?
- achtsam essen: Hast du Hunger oder Appetit? Wie geht es dir, wenn du dich an den Tisch setzt? Wie sieht dein Essen aus? Rieche an deinem Essen. Kaue bewusst und langsam. Wie schmeckt es? Wenn du fertig mit Essen bist: Bist du satt? Bist du zufrieden?
- dankbar sein: Was ist an diesem Tag geschehen: Wofür bist du an diesem Tag dankbar? Welche Erlebnisse, Menschen oder Momente haben dich berührt, wann hast du Dankbarkeit verspürt? Du kannst auch gerne eine Art Tagebuch führen: schreibe jeden Tag auf, wofür du dankbar bist/warst (an diesem Tag).