1. Wie kommt man auf so eine Idee?
Das ganze LogoLeon®-Konzept, mit interaktiven Produkten die Mundentwicklung im Kleinkinderalter zu fördern und über dieses Thema aufzuklären, entstand über Jahre im Verlauf meiner Uni-Zeit und während des Praktikums bei dem Startup AmbiGate GmbH. Ich habe an der Uni beobachtet, was es inzwischen für technische Möglichkeiten gibt und gedacht, WARUM wird das alles nicht im Alltag sinnvoll genutzt? Im Gesundheitsbereich kommen zwar immer mehr Lösungen, aber gerade im Bereich >>Mund<< kann die Gesichtserkennung und Augmented Reality enorm unterstützen. Zu Beginn war ich gar nicht scharf darauf,in die Welt der App einzusteigen, aber nach einem Test im Netz stellte sich heraus, dass für die gewünschten Anforderungen, wie flexibler Ort, Echtzeitfeedback oder hohe Motivation, eine App das ideale Medium ist. Dank meines Praktikums hatte ich von der Förderung EXIST erfahren, habe diese im Team beantragt und zum Glück auch bekommen. Das Thema kam also gut an, so dass wir losgelegt haben und schließlich im Austausch mit euch weitere Ideen, wie das Mitmachbuch oder eine Handpuppe etc. entstanden.
2. Ist das Leon-Plüschtier nur ein Merchandise-Produkt oder mehr?
Leon selbst ist unser Maskottchen, der der Star der Welt des Mundes ist. Die Kinder erkennen ihn schnell wieder und haben große Sympathien für ihn entwickelt, sodass wir ihn zunächst als Einzelstück für unser Marketing als Plüschtier von einer Schneiderin in Bayern nähen ließen. Da Leon als Plüschtier aber gut ankommt und die Nachfrage nach ihm immer größer wird, möchten wir ihn gern irgendwann verkaufen können – allerdings nicht nur für den Markenauftritt (Merchandise), sondern als weiteres sinnvolles Produkt der LogoLeon®-Welt! Daher soll er als Handpuppe genäht werden, mit einer beweglichen Zunge, um zum Beispiel den Zungenknoten aus dem Buch nachspielen zu können. Ebenso soll er eine Tasche für ein Taschentuch bekommen, denn bei der Mundentwicklung geht es mehr um die Nasenatmung als um die Zunge! Wir suchen gerade nach einer geeigneten Firma, die ihn nachhaltig herstellen kann und möchten dann über eine Crowdfunding-Kampagne testen, wie viele wirklich gekauft werden (schließlich werden die Produktionskosten in den 5-stelligen Bereich gehen!)
3. Was ist aktuell eure größte Herausforderung
Bei einem Startup ist das meistens die Finanzierung, doch in unserem Fall hatten wir das große Glück, vom BMWi und BMBF gefördert zu werden. Das wohl größte Herausforderung ist definitiv das Marketing und eine große Reichweite zu bekommen, denn die meisten wissen nicht, wie wichtig der Mundschluss ist und dass es sie direkt betrifft. Unsere Produkte sind für alle Kinder gedacht, präventiv und das müssen wir erstmal erklären, was natürlich wiederum viel Zeit und Geld kostet. Selbst in einem 5-Minuten-Gespräch ist es schwierig, die Notwendigkeit der Aufklärung klar zu machen – mir wurde zu Beginn davon abgeraten, die Produkte für die Prävention zu entwickeln. Aus dem Bauch raus habe ich mich aber für das entschieden, was sich für mich als der größte Mehrwehrt der Gesellschaft darstellte: Aufklärung! Therapiebegleitende Apps gibt es schließlich schon tolle. Doch den ersten Schritt, die Aufmerksamkeit VOR der Therapie auf wichtige Themen zu lenken, DAS ist die eigentliche Herausforderung und das gelingt, dann fühlt es sich schon wie eine kleine Revolution an.